Verwendung des LPD-Protokolls konfigurieren

Bevor ein Benutzer das LPD-Protokoll (LPD = Line Printer Daemon, Zeilendruckerdämon) verwenden kann, um Jobs an das RICOH ProcessDirector-System zu übergeben, muss ein Administrator Konfigurationsaufgaben auf dem RICOH ProcessDirector-System ausführen, um die Eingabeeinheiten, die die Jobs empfangen, und die Workflows, denen die Jobs zugeordnet sind, zu konfigurieren und die Hosts zu definieren, die das LPD-Protokoll zum Übergeben von Jobs an RICOH ProcessDirector verwenden. Der Administrator muss möglicherweise auch Konfigurationsaufgaben auf diesen Hosts ausführen.
Bevor Sie mit dieser Prozedur beginnen, sehen Sie sich die bereitgestellten Workflows an. Wenn Sie einen Workflow finden, in dem einige oder alle Schritte enthalten sind, die der Workflow enthalten soll, können Sie den Workflow kopieren und an Ihre Anforderungen anpassen.

Stellen Sie zudem fest, ob Sie eine der von RICOH ProcessDirector bereitgestellten Eingabeeinheiten des Typs "LPD" verwenden können oder ob für die Installation eine angepasste Eingabeeinheit erforderlich ist. RICOH ProcessDirector stellt Eingabeeinheiten des Typs "LPD" bereit, die Sie mit nur geringfügigen Änderungen verwenden oder aber kopieren können, um eine angepasste Eingabeeinheit des Typs "LPD" zu erstellen.

Gehen Sie wie folgt vor, um die Verwendung des LPD-Protokolls zu konfigurieren:
  1. Beenden Sie alle LPD-Prozesse, die nicht zu RICOH ProcessDirector gehören:
    • Um den LPD-Dienst oder den TCP/IP-Drucksever zu beenden, wechseln Sie zur Systemsteuerung, und doppelklicken Sie auf Verwaltung Dienste. Wählen Sie den Dienst aus, und klicken Sie auf Beenden.
    • Um andere LPD-Prozesse zu beenden, lesen Sie die Dokumentation Ihres LPD-Produkts.
  2. Aktualisieren Sie die Systemeinstellungen, um die Hosts anzugeben, die Jobs über das LPD-Protokoll übergeben können.
    1. Klicken Sie auf die Registerkarte Verwaltung.
    2. Klicken Sie im linken Teilfenster auf Einstellungen System.
    3. Geben Sie in dem Feld Hosts, die LPD-Jobs übergeben dürfen die Namen oder IP-Adressen der Hosts ein, die LPD-Jobs übergeben dürfen.
      Trennen Sie die Hostnamen und IP-Adressen durch Semikolons.
        Hinweis:
      • Sie können Platzhalterzeichen in Hostnamen und IP-Adressen verwenden (beispielsweise *.acmeproducts.com oder 192.*). Der Wert * bedeutet, dass alle Hosts Jobs übergeben dürfen. Werte, die nur Zahlen, Punkte und Platzhalterzeichen enthalten, werden mit IP-Adressen verglichen. Werte, die nur Platzhalterzeichen und mindestens einen Buchstaben enthalten, werden mit Hostnamen verglichen. Ein leerer Wert bedeutet, dass keine Hosts Jobs übergeben dürfen.
      • Der Standardwert ist *.
      • Wenn lange Wartezeiten oder fehlende Jobs auftreten, legen Sie für die LPD-Hosteinträge IP-Adressen oder vollständig qualifizierte Hostnamen fest (wie beispielsweise hostserver.co.acmeproducts.com statt *.acmeproducts.com).
    4. Klicken Sie auf SPEICHERN.
  3. Ermitteln Sie auf allen Systemen, die Sie zum Übergeben von LPD-Jobs berechtigt haben, ob der Druckbefehl das Angeben eines Servernamens zulässt. Ist dies nicht der Fall, führen Sie einen der folgenden Schritte zur Erstellung einer Druckwarteschlange auf dem System durch, um Jobs an die LPD-Eingabeeinheit zu senden.
      Hinweis:
    • Im mit dem Basis-Betriebssystem in einigen Versionen von Windows bereitgestellten LPR-Client, der in anderen Versionen als optionales Feature enthalten ist, können Sie einen Servernamen eingeben. Wenn Sie diesen oder einen entsprechenden LPR-Client verwenden, müssen Sie unter Windows keine Druckerwarteschlange erstellen.
  4. So erstellen Sie eine Druckwarteschlange auf SLES 12.0:
    1. Melden Sie sich als Root an.
    2. Starten Sie YaST.
    3. Klicken Sie auf Hardware Printer. Wenn die Druckerkonfigurationen hervorgehoben sind, klicken Sie auf Hinzufügen. Klicken Sie auf Connection Wizard, und wählen Sie dann Line Printer Daemon (LPD) Protocol aus.
    4. Geben Sie in das Feld IP Address or Host Name den Hostnamen oder die IP-Adresse des Systems ein, auf dem die Eingabeeinheit des Typs LPD definiert ist.
    5. Geben Sie im Feld Queue Name den Namen der Eingabeeinheit des Typs LDP ein, und klicken Sie dann auf OK.
    6. Geben Sie in das Feld Set Arbitrary Name den Namen der Eingabeeinheit des Typs LPD ein. Dieser Name muss auf diesem Linux-System eindeutig sein. Obwohl bei den Namen von LPD-Eingabegeräten zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden wird, gestattet Linux Ihnen nicht, mehrere LPD-Eingabegerätenamen zu definieren, die sich allein durch ihre Groß-/Kleinschreibung unterscheiden. Sie können beispielsweise nicht ein LDAP-Eingabegerät namens HotFolderLPD und ein weiteres namens hotfolderlpd definieren.
    7. Klicken Sie auf OK.
  5. So erstellen Sie eine Druckwarteschlange auf Red Hat 6.7 bis zur neuesten Version 6.X:
    1. Melden Sie sich als Root an dem Betriebssystem an.
    2. Klicken Sie im Gnome Desktop auf Applications System Tools Terminal.
    3. Geben Sie im Terminal-Fenster system-config-printer ein.
    4. Wählen Sie im Dropdown-Menü New die Option Printer aus.
    5. Klicken Sie auf Netzwerkdrucker, und wählen Sie LPD/LPR Host or Printer aus.
    6. Geben Sie in das Feld Host den Hostnamen oder die IP-Adresse des Systems ein, auf dem die Eingabeeinheit des Typs LPD definiert ist.
    7. Geben Sie im Feld Queue einen Namen für die Eingabeeinheit des Typs LPD ein, und klicken Sie dann auf Forward.
    8. Klicken Sie im Fenster New Printer auf Forward.
    9. Klicken Sie erneut auf Forward.
    10. Geben Sie einen Namen für das LPD-Eingabegerät in das Feld Printer Name ein.
    11. Klicken Sie auf Anwenden.
  6. So erstellen Sie eine Druckwarteschlange auf Red Hat 7.1 bis zur neuesten Version 7.X:
    1. Melden Sie sich als Root an dem Betriebssystem an.
    2. Klicken Sie im Gnome Desktop auf Applications Utilities Terminal.
    3. Geben Sie im Terminal-Fenster system-config-printer ein.
    4. Wählen Sie im Dropdown-Menü Add die Option Printer aus.
    5. Klicken Sie auf Netzwerkdrucker, und wählen Sie LPD/LPR Host or Printer aus.
    6. Geben Sie in das Feld Host den Hostnamen oder die IP-Adresse des Systems ein, auf dem die Eingabeeinheit des Typs LPD definiert ist.
    7. Geben Sie im Feld Queue einen Namen für die Eingabeeinheit des Typs LPD ein, und klicken Sie dann auf Forward.
    8. Klicken Sie im Fenster New Printer auf Forward.
    9. Klicken Sie erneut auf Forward.
    10. Geben Sie einen Namen für das LPD-Eingabegerät in das Feld Printer Name ein.
    11. Klicken Sie auf Anwenden.
  7. Kopieren und ändern Sie auf dem RICOH ProcessDirector-System einen Workflow, der die Verarbeitungsschritte enthält, die von den mit dem LPD-Protokoll übergebenen Jobs zu durchlaufen sind.

    Gehen Sie wie folgt vor, um Workflows zu kopieren und zu ändern:

    1. Klicken Sie auf die Registerkarte Workflow.
    2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Workflow, den Sie kopieren möchten, und klicken Sie auf Kopieren.
    3. Benennen Sie die Kopie des Workflows, geben Sie nach Bedarf andere Werte ein oder bearbeiten Sie Werte entsprechend, und klicken Sie anschließend auf Weiter.
    4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die einzelnen Schritte, und wählen Sie Merkmale. Ändern Sie die Merkmale je nach Bedarf.
      Entfernen Sie ${Job.InputFile} aus dem Merkmal Jobname im Schritt SetJobPropsFromTextFile.
    5. Ist die Funktion "AFP-Unterstützung" installiert und werden die AFP-Ressourcen (beispielsweise Fonts, Overlays und Page-Segmente), die für die durch diesen Workflow verarbeiteten Jobs erforderlich sind, nicht inline mit der Eingabedatei gesendet, müssen Sie darauf achten, dass diese Ressourcen für das RICOH ProcessDirector-System verfügbar sind. Wir empfehlen, diese Ressourcen in das Verzeichnis C:\aiw\aiw1\resources oder C:\Program Files (x86)\Ricoh\PSF\reslib zu verschieben, damit sie für alle RICOH ProcessDirector-Komponenten verfügbar sind. Können Sie diese Verzeichnisse nicht verwenden, können Sie das Merkmal AFP-Ressourcenpfad für einen der Schritte in dem Workflow so ändern, dass auf die Verzeichnisse verwiesen wird, in denen sich die Ressourcen befinden.
        Hinweis:
      • Das Merkmal AFP-Ressourcenpfad kann als Standard-Jobmerkmal für verschiedene Schrittvorlagen wie beispielsweise EnableRepositioning, PrintJobs und ConvertLineDataJobIntoAFP festgelegt werden. Sie müssen diesen Wert nur für einen einzigen der Schritte festlegen, weil der Wert von den anderen Schritten übernommen wird.
    6. Um den Workflow zu verwenden, speichern und aktivieren Sie den Workflow, indem Sie den Schalter , "Speichern und aktivieren/deaktivieren", in die Position Ein ändern.
    7. Wiederholen Sie diese Schritte, wenn Sie zusätzliche Workflows erstellen wollen.
  8. Konfigurieren Sie auf dem RICOH ProcessDirector-System eine Eingabeeinheit so, dass die Eingabeeinheit die korrekten Workflows für die empfangenen Eingabedateien zuordnet. Wir empfehlen, eine der bereitgestellten LPD-Eingabeeinheiten zu kopieren und umzubenennen und dann die unten beschriebenen Einstellungen zu überprüfen oder zu aktualisieren.
    1. Klicken Sie auf die Registerkarte Verwaltung.
    2. Klicken Sie im linken Teilfenster auf Einheiten Eingabeeinheiten.
    3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Eingabeeinheit, die Sie kopieren möchten, und wählen Sie Kopieren aus.
        Hinweis:
      • Die neue Eingabeeinheit hat denselben Typ wie die kopierte Eingabeeinheit. Sie können zum Beispiel keine neue Eingabeeinheit des Typs "LPD" durch das Kopieren einer Eingabeeinheit des Typs "Ordner für Sofortdruck" erstellen.
    4. Klicken Sie im linken Teilfenster auf Alle Registerkarten anzeigen, um alle Merkmale für diese Eingabeeinheit anzuzeigen.
    5. Überprüfen oder aktualisieren Sie die Werte für die folgenden Merkmale:
      Name der Eingabeeinheit
      Stellen Sie sicher, dass der Name der Eingabeeinheit keine Leerzeichen enthält. Der LPR-Client kann Namen mit Leerzeichen nicht verarbeiten.

      Der Name der Eingabeeinheit sollte auf acht Zeichen begrenzt werden. Je nach verwendetem Druckbefehl müssen Sie auf dem sendenden System möglicherweise eine Druckwarteschlange erstellen, die denselben Namen wie die Eingabeeinheit hat. Einige Systeme schneiden die Namen von Druckwarteschlangen auf acht Zeichen ab.

      Ordnerposition
      Das Verzeichnis auf dem primären Computer, das Jobs von berechtigten Hosts empfängt. Das Dateisystem muss so konfiguriert sein, dass das hier aufgeführte Verzeichnis groß genug ist, um die vom LPR-Client gesendete Datenmenge zu verarbeiten, damit kein Problem durch nicht ausreichenden Speicherplatz auftritt.
      Bereitstellungsposition
      Das Verzeichnis, in das RICOH ProcessDirector Eingabedateien versetzt, bevor sie als Jobs übergeben werden. Das Dateisystem muss so konfiguriert sein, dass das hier aufgeführte Verzeichnis groß genug ist, um die vom LPR-Client gesendete Datenmenge zu verarbeiten, damit kein Problem durch nicht ausreichenden Speicherplatz auftritt. Beachten Sie, dass sich zwei Kopien einer Eingabedatei gleichzeitig im System befinden können, eine im Verzeichnis Ordnerposition und eine im Verzeichnis Bereitstellungsposition.
      Übergeordneter Server
      Der RICOH ProcessDirector-Server, auf dem die Dateien empfangen werden. Ein übergebender Benutzer würde beispielsweise diesen Servernamen im Befehl lpr oder lprafp angeben. Der hier angegebene Server muss so konfiguriert sein, dass er Jobs über das LPD-Protokoll akzeptiert.
    6. Gehen Sie wie folgt vor, um Jobs mit einzelnen oder mehreren Eingabedateien Workflows zuzuordnen:
        Hinweis:
      • Eingabeeinheiten können keinen übergeordneten Job mit mehreren untergeordneten Elementen erstellen. Stattdessen wird für jede Eingabedatei je ein übergeordneter Job und ein untergeordneter Job erstellt.
      1. Setzen Sie das Merkmal Übergabeschritt auf SubmitInputFiles und das Merkmal Workflow auf ParentNoPrint.
      2. Legen Sie fest, wie die Eingabeeinheit den Workflow für einzelne Jobs oder untergeordnete Jobs zuordnen soll. Sie können eine der folgenden Optionen auswählen:
        • Setzen Sie das Merkmal Initialisierungsschritt für untergeordneten Workflow auf SetJobTypeFromRules, und benutzen Sie das Merkmal Syntaxanalyseregeln für untergeordneten Workflow, um den Namen der Steuerdatei anzugeben, die den Workflow aus dem Wert einer Option des Druckbefehls festlegen kann.

          RICOH ProcessDirector stellt zwei Muster-Steuerdateien zur Verfügung, die zum Festlegen des Workflows benutzt werden. Die Muster-Steuerdateien receive_lpd_jobtype.cfg und receive_lpd_pdf_jobtype.cfg werden im Verzeichnis C:\aiw\aiw1\samples\rules\ installiert. Sie können eine dieser Dateien in das Verzeichnis C:\aiw\aiw1\control_files\rules\ kopieren und an die eigenen Anforderungen anpassen und dann den Wert des Merkmals Syntaxanalyseregeln für untergeordneten Workflow so aktualisieren, dass auf Ihre Datei verwiesen wird.

        • Setzen Sie das Merkmal Initialisierungsschritt für untergeordneten Workflow auf SetJobTypeFromFileName, und benutzen Sie das Merkmal Muster des untergeordneten Workflows, um die Zeichenfolge anzugeben, nach der RICOH ProcessDirector im Eingabedateinamen suchen soll und die als Workflowname benutzt werden soll. Wenn Sie diese Methode verwenden, müssen Sie überprüfen, ob ein Workflow mit dem entsprechenden Namen vorhanden ist.
  9. Wenn mit der im vorherigen Schritt erstellten Steuerdatei Jobplanungsmerkmale wie Medien oder Jobgröße auf der Basis der Werte von Optionen des Druckbefehls festgelegt werden, stellen Sie sicher, dass die entsprechenden Planungsmerkmale auf den Zieldruckern in RICOH ProcessDirector festgelegt sind. Wenn die Planungsmerkmale nicht übereinstimmen, werden die Jobs nicht automatisch für diese Drucker geplant.
  10. Achten Sie darauf, dass die Eingabeeinheiten des Typs "LPD" verbunden und aktiviert sind.
      Hinweis:
    • Die Eingabeeinheit des Typs "LPD" gibt keine Statusinformationen als Antwort auf den Befehl lpq zurück.
  11. Übergeben Sie einige Testjobs von einem Hostsystem, das Sie berechtigt haben. Treten Fehler auf, korrigieren Sie die Fehler, die in Nachrichten des Hostsystems oder von RICOH ProcessDirector benannt sind.