Farbbereiche und ICC-Profile

Präsentationseinheiten, z. B. Computermonitore und Drucker, erstellen Farben auf unterschiedliche Art und Weise. Aufgrund dieser Unterschiede müssen die Farben für jede Einheit unterschiedlich beschrieben werden. Die verschiedenen Methoden zum Beschreiben von Farben werden als Farbbereiche bezeichnet. Darüber hinaus verfügt jede Einheit möglicherweise über ein oder mehrere zugeordnete ICC-Profile (International Color Consortium). ICC-Profile werden verwendet, wenn ein Bild oder ein anderes Objekt in den Farbraum eines anderen Geräts konvertiert wird.

Jedes Gerät hat seinen eigenen individuellen Farbraum und Farbbereich, den es anzeigen oder drucken kann. Der Farbbereich gibt an, wie Farbinformationen in einem Abbild dargestellt werden, wenn dieses auf einer bestimmten Einheit angezeigt wird. Während der Übergabe des Abbilds von einer Einheit zur nächsten werden die zugehörigen Farbinformationen vom Farbbereich der Quelleinheit in den Farbbereich der Zieleinheit konvertiert. Weil die Farbbereiche zwischen Einheiten nicht exakt übereinstimmen, können einige Farbinformationen verloren gehen oder im Konvertierungsprozess geändert werden.

Ein Farbbereich ist eine Darstellung der einzelnen Farben, die zum Erstellen anderer Farben kombiniert werden können. Für das Drucken sind beispielsweise folgende Farbbereiche relevant:

  • RGB

    In einem RGB-Farbbereich werden die Farben Rot, Grün und Blau in verschiedenen Mengen und Intensitäten kombiniert, um unterschiedliche Farben zu erstellen. RGB-Farben werden oft als ganze Single-Byte-Zahlen angegeben, die von 0 bis 255 nummeriert sind. Sie können für jede der drei Farben 256 Intensitätsstufen angeben. Beispiel:

    • R=0, G=0, B=0 ergibt Schwarz.
    • R=255, G=255, B=255 ergibt Weiß.
    • R=251, G=254, B=141 ergibt ein helles Gelb.
    • R=210, G=154, B=241 ergibt ein helles Violett.
    Bei Einheiten wie Monitoren, Digitalkameras und Scannern werden Farben normalerweise mithilfe von RGB-Farbbereichen beschrieben. Zwei Standardimplementierungen von RGB-Farbbereichen sind sRGB, der meist für Webgrafiken benutzt wird, und Adobe RGB (1998), der für zu druckende Grafiken empfohlen wird.

  • CMYK

    In einem CMYK-Farbbereich werden Pigmente von Zyanblau (Cyan, C), Magenta (M), Gelb (Yellow, Y) und Schwarz (Black, K) kombiniert, um unterschiedliche Farben zu erstellen. CMYK-Werte werden oft als Prozentsatz wiedergegeben. Der Prozentsatz stellt den Anteil eines bestimmten Papierbereichs dar, der mit Tinte oder Toner bedeckt wird. Beispiel:

    • C=0 %, M=0 %, Y=0 %, K=100 % ergibt Schwarz.
    • C=0 %, M=0 %, Y=0 %, K=0 % ergibt einen leeren Bereich auf der Seite.
    • C=1,6 %, M=0 %, Y=44,7 %, K=0,4 % ergibt ein helles Gelb.
    • C=17,6 %, M=39,6 %, Y=5,5 %, K=5,5 % ergibt ein helles Violett.
    Bei Farbdruckern wird der CMYK-Farbbereich verwendet; sie werden mit Tinte oder Toner in den einzelnen Farben geladen. Wenn der Drucker Punkte der korrekten Größen neben- und übereinander auf einer Seite platziert, werden sie vom menschlichen Auge als die beabsichtigte Farbe interpretiert.

    Implementierungen des CMYK-Farbbereichs variieren zwischen den verschiedenen Druckern und Papiertypen. Weil der ursprüngliche Farbbereich der meisten Abbilder ein RGB-Farbbereich ist, empfiehlt es sich, Abbilder in einem RGB-Farbbereich zu belassen, damit sie ihre ursprünglichen Merkmale beibehalten. Auf diese Weise verfügt ein Druckserver oder Drucker über möglichst viele der ursprünglichen Farbinformationen, wenn er die Abbilder in den geeignetsten CMYK-Farbbereich für die Drucker- und Papierkombination konvertiert.

    Wenn Sie ein Abbild mithilfe des CMYK-Farbbereichs speichern, stellen Sie sicher, dass Sie entweder ein ICC-Profil für den betreffenden Farbbereich speichern oder einen nicht einheitenspezifischen CMYK-Standardfarbbereich wie SWOP oder Coated FOGRA27 verwenden und dem Abbild das entsprechende ICC-Profil zuordnen.

    Hinweis:
  • Sowohl der RGB- als auch der CMYK-Wert können auf unterschiedliche Art und Weise ausgedrückt werden. Im PostScript-Datenstrom beispielsweise liegen die Werte im Bereich von 0,0 bis 1,0, während sie in einigen Grafikprogrammen in Hexadezimalzahlen oder als Prozentsätze ausgedrückt werden können.

Ein ICC-Profil enthält Informationen zum Konvertieren eines Abbilds zwischen einem einheitenspezifischen Farbbereich und einem einheitenunabhängigen Farbbereich. Ein einheitenunabhängiger Farbbereich ist ein Farbbereich, der nicht von den Merkmalen einer bestimmten Einheit abhängt oder sich nicht darauf bezieht, sondern stattdessen sämtliche Farben für alle Farbskalen enthält. Das International Color Consortium (ICC) hat einen speziellen PCS (Profile Connection Space) als zieleinheitenunabhängigen Farbbereich für alle ICC-Profile definiert.

Sie können Farbdaten, die mit einer einzigen Einheit (beispielsweise einer Digitalkamera) erstellt wurden, mithilfe eines ICC-Eingabeprofils in den PCS konvertieren. Anschließend können Sie ein ICC-Ausgabeprofil zum Konvertieren aus dem PCS in den nativen Farbbereich einer anderen Einheit (z. B. eines Druckers) verwenden. Das Konvertieren von Abbildern aus einem Farbbereich in einen anderen ist prozessintensiv und kann die Leistung im Drucksystem beeinträchtigen, obwohl es sich dabei um das beste Verfahren handelt, wenn einheitliche Farben für alle Einheiten im System beibehalten werden sollen.