Bedingte Verarbeitung zu einem Workflow hinzuzufügen

Sie können einem Workflow bedingte Verarbeitung hinzufügen, indem Sie Regeln für die Anschlüsse zwischen Schritten festlegen. So könnte beispielsweise eine Regel Jobs mit weniger als 20 Seiten festlegen. Der Anschluss mit dieser Regel sendet Jobs an Schritte, die einen Einzelblattdrucker anfordern. Ein anderer Anschluss sendet alle anderen Jobs an Schritte, die einen Drucker für Endlospapier anfordern.

Wir empfehlen, dass Sie Ihre bedingte Verarbeitung planen, bevor Sie Regeln festlegen. Legen Sie die Bedingungen dar, die für die einzelnen Verarbeitungspfade gelten. Wenn ein Schritt Jobs an verschiedene Schritte auf Basis von Bedingungen sendet, stellen Sie sicher, dass die bedingten Verarbeitungsregeln alle Jobs abdecken, die der Schritt empfängt.

Wenn ein Schritt bedingte Verarbeitung verwendet, um verschiedene Jobs an verschiedene Schritte zu senden, sollten die Anschlüsse sich gegenseitig ausschließende Regeln aufweisen. Wenn Sie alle Jobs, die nicht die Bedingungen für die anderen Anschlüsse erfüllen, über einen anderen Anschluss mit einer Regel senden, die keine Bedingungen aufweist, stellen Sie sicher, dass von allen Anschlüssen, die den Schritt verlassen, der höchste Wert für das Merkmal Reihenfolge der Ausführung für diesen Anschluss eingetragen ist.

So fügen Sie einem Workflow bedingte Verarbeitung hinzu:
  1. Klicken Sie auf die Registerkarte Workflow.
  2. Klicken Sie auf den Namen des Workflows mit Anschlüssen, die bedingte Verarbeitungsregeln benötigen.
  3. Optional: Deaktivieren Sie den Workflow, indem Sie auf den Schalter links neben dem Workflow-Namen klicken.
    Wenn Sie den Workflow während der Bearbeitung nicht deaktivieren, werden Jobs, die diesen Workflow verwenden, weiterhin durch die Schritte des Workflows geführt. Wenn Sie speichern, wird der Workflow vorübergehend deaktiviert und dann wieder aktiviert. Jobs, die in dem Workflow verarbeitet werden, könnten in eine fehlerhafte Situation geraten.
  4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Anschluss, und wählen Sie Merkmale.
  5. Weisen Sie dem Anschluss eine bedingte Verarbeitungsregel zu:
    • Um eine neue Regel zu definieren, geben Sie einen Regelnamen ein.

      Wir empfehlen, dass Sie der Regel einen sehr kurzen Namen geben, der die Verarbeitung beschreibt. Der Name wird neben dem Anschluss im Workflow-Editor angezeigt.

    • Zur Verwendung vorhandener Regeln wählen Sie diese in der Liste Zu verwendende Regeln aus.
        Hinweis:
      • Wählen Sie eine vorhandene Regel aus, um sie als Vorlage für eine neue Regel zu verwenden. Ändern Sie den Namen der Regel, die Bedingungen oder beides.
      • Sie können mehrere Regeln mit dem gleichen Namen haben. Regeln mit dem gleichen Namen können unterschiedliche Bedingungen haben und Regeln mit unterschiedlichen Namen können die gleichen Bedingungen haben. Wenn Sie eine Regel mehreren Anschlüssen zuweisen und dann die Bedingungen für die Regel ändern, die einem Anschluss zugewiesen ist, ändern sich die Bedingungen für die Regel, die den anderen Anschlüssen zugewiesen sind, nicht.
  6. Wenn die Regel mehrere Bedingungen aufweist, geben Sie an, ob Alle, Beliebige oder eine Kombination der Bedingungen für den Anschluss gelten.
  7. Legen Sie die erste Bedingung über die Felder Merkmal, Vergleich und Wert fest.
    Bei Merkmalwerten muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden.
      Wichtig:
    • Der Wert Vergleich ungleich (!=) verarbeitet keine Jobs, die keinen Wert für das angegebene Merkmal haben. Um diese Jobs zu verarbeiten, wählen Sie den Wert Vergleich Nicht festgelegt aus.
    Beispielsweise wenn Sie Jobs mit weniger als 20 Seiten an Schritte senden möchten, die einen Einzelblattdrucker anfordern. Wählen Sie den Wert Gesamtzahl Seiten, den Vergleich kleiner als (<), und geben Sie als Wert 20 ein. Im Bereich Zusammenfassung wird eine Beschreibung der Regel angezeigt: Job.TotalPages < 20.
  8. Zum Festlegen einer anderen Bedingung klicken Sie auf Hinzufügen (), und verwenden Sie die Felder Merkmal, Vergleich und Wert.
    Zum Löschen einer Bedingung klicken Sie auf Löschen ().
  9. Wenn Sie das Festlegen von Bedingungen beendet haben, klicken Sie auf OK.
  10. Wiederholen Sie den oben beschriebenen Ablauf, um Regeln für andere Anschlüsse zuzuweisen, die Jobs vom selben Schritt senden.
    Wenn einer der Anschlusse keine Regel erfordert, da er alle Jobs, die die von den anderen Anschlüssen festgelegten Bedingungen nicht erfüllen, verarbeitet, empfehlen wir, dass Sie eine Regel mit einem Namen, aber ohne Bedingungen definieren. Wählen Sie einen Namen, der die Verarbeitung sinnvoll beschreibt, z. B.: anderweitig. Stellen Sie sicher, dass dieser Anschluss von allen Anschlüssen, die von dem Schritt abgehen, den höchsten Wert des Merkmals Reihenfolge der Ausführung hat, damit die Bedingungen für alle anderen Anschlüsse vor dieser ausgewertet werden. Die Reihenfolge der Ausführung wird auf der Beschriftung des Anschlusses vor dem Wert Regelname angezeigt.
  11. Navigieren Sie zu einem anderen Schritt mit Anschlüssen an mehrere Schritte, und wiederholen Sie den oben beschriebenen Vorgang.
  12. Wählen Sie nach Beendigung Workflow speichern im Menü "Mehr" links neben dem Workflownamen.
      Hinweis:
    • Wenn eine Regel keinem Anschluss zugewiesen ist, löscht RICOH ProcessDirector die Regel, wenn Sie den Workflow schließen.
  13. Aktivieren Sie den Workflow, und testen Sie ihn, um sicherzustellen, dass die bedingte Verarbeitung so funktioniert, wie Sie es erwarten. Übergeben Sie Jobs, die über alle Pfade gesendet werden.

Beispiele

Bedingte Verarbeitung nach Gesamtzahl Seiten in einem Job
Sie möchten Jobs mit weniger als 20 Seiten anders verarbeiten als Jobs mit 20 oder mehr Seiten. Jobs mit weniger als 20 Seiten könnten auf einem Einzelblattdrucker mit Ringbindung einseitig gedruckt werden. Jobs mit 20 oder mehr Seiten könnten beidseitig auf einem Drucker für Endlospapier mit perfekter Bindung gedruckt werden. In diesem Beispiel wird bedingte Verarbeitung im Beispiel-Workflow PDFProduction beschrieben.

Verwenden Sie bedingte Verarbeitung mit Anschlüssen an zwei Schritte, AssignJobValues und AssignJobValues2:

  • Erstellen Sie einen Anschluss an den Schritt AssignJobValues. Bitte setzen Sie unter Anschlussmerkmal den Wert des Merkmals Reihenfolge der Ausführung auf 1. Weisen Sie anschließend dem Anschluss eine Regel mit einer Bedingung zu: Gesamtzahl Seiten < 20. Benennen Sie die Regel: < 20pg.
  • Erstellen Sie als Letztes den Anschluss an den Schritt AssignJobValues2. Bitte setzen Sie unter Anschlussmerkmal den Wert des Merkmals Reihenfolge der Ausführung auf 2. Weisen Sie dann dem Anschluss eine Regel ohne Bedingungen zu. Benennen Sie die Regel: anderweitig.

Wenn Sie Jobs über den Workflow PDFProduction senden, prüft RICOH ProcessDirector zuerst, ob der Job weniger als 20 Seiten hat. Ist dies der Fall, sendet RICOH ProcessDirector den Job über den Anschluss < 20pg an den Schritt AssignJobValues. Wenn der Job 20 oder mehr Seiten hat, sendet RICOH ProcessDirector den Job über den Anschluss anderweitig an den Schritt AssignJobValues2.

    Hinweis:
  • Wenn Sie den Anschluss mit der Regel anderweitig erstellen und der Wert des Merkmals Reihenfolge der Ausführung für den Anschluss auf 1 gesetzt ist, sendet RICOH ProcessDirector alle Jobs über diesen Anschluss. Es werden keine Jobs über den Anschluss mit der Regel < 20pg gesendet.

Im Beispiel-Workflow PDFProduction legt der Schritt AssignJobValues das Jobmerkmal Benutzerdefiniert 1 auf Small job fest. Der Schritt AssignJobValues2 legt das Jobmerkmal Benutzerdefiniert 1 auf Large job fest.

Um Jobs mit weniger als 20 Seiten einseitig auf einem Einzelblattdrucker mit Ringbindung zu drucken, verwenden Sie den Schritt AssignJobValues, um den Merkmalwert Binden auf Ring und den Merkmalwert Duplex auf Nein festzulegen sowie als Merkmalwert Angeforderter Drucker den Namen des Einzelblattdruckers zu bestimmen. Um Jobs mit 20 oder mehr Seiten beidseitig auf einem Drucker für Endlospapier mit perfekter Bindung zu drucken, verwenden Sie den Schritt AssignJobValues2, um den Merkmalwert Binden auf Perfekt und den Merkmalwert Duplex auf Ja festzulegen sowie als Merkmalwert Angeforderter Drucker den Namen des Druckers für Endlospapier festzulegen.

Bedinge Verarbeitung nach Kundenname
Sie möchten Jobs für Kunde A auf eine Weise und Jobs für Kunde B und C auf eine andere Weise verarbeiten. Sie möchten auch, dass RICOH ProcessDirector eine Fehlermeldung ausgibt, wenn ein Job für einen Kunden D irrtümlich in den Workflow gerät. Der Schritt FailWithMessage gibt eine Fehlermeldung aus.

Verwenden Sie bedingte Verarbeitung mit Anschlüssen an drei Schritte:

  • Geben Sie dem Anschluss an den Schritt für Kunde A eine Regel mit einer Bedingung: Kundenname = A. Nennen Sie die Regel A.
  • Geben Sie dem Anschluss an den Schritt für die Kunden B und C eine Regel mit zwei Bedingungen:
    • Kundenname = B
    • Kundenname = C
    Geben Sie an, dass eine beliebige dieser Bedingungen gelten soll. Nennen Sie die Regel B oder C.
  • Erstellen Sie den Anschluss an den Schritt FailWithMessage, und setzen Sie für diesen den Wert des Merkmals Reihenfolge der Ausführung auf 3. Weisen Sie dem Anschluss eine Regel mit zwei Bedingungen zu. Benennen Sie die Regel: anderweitig.

Beispiel für Workflow-Schritte mit bedingter Verarbeitung nach Kunde

Bedingte Verarbeitung nach Kundenname und Duplexdruck
Sie möchten Duplexjobs für Kunde A und B auf einem hochwertigen Drucker und Duplexjobs für Kunde C und D auf einem Drucker mit Standardqualität verarbeiten. Jobs, die keinen Duplexdruck erfordern, werden alle auf dem gleichen Drucker gedruckt.

Verwenden Sie bedingte Verarbeitung mit Anschlüssen an drei Schritte:

  • Definieren Sie an dem ersten Anschluss folgende Bedingungen:
    1. Kundenname = A
    2. Kundenname = B
    3. Duplex = Ja

    Gehen Sie auf eine der folgenden Arten vor:

    • Wählen Sie Benutzerdefiniert aus und geben Sie im Textfeld den Typ: (1 ODER 2) UND 3 ein. Benennen Sie die Regel (A oder B) und Duplex, und setzen Sie den Wert für Reihenfolge der Ausführung auf 1.

    Dieser Anschluss sendet den Job an einen Schritt AssignJobValues, der das Merkmal Angeforderter Drucker auf einen hochwertigen Duplexdrucker setzt.

  • Definieren Sie an dem zweiten Anschluss folgende Bedingungen:
    1. Kundenname = C
    2. Kundenname = D
    3. Duplex = Ja

    Gehen Sie auf eine der folgenden Arten vor:

    • Wählen Sie Benutzerdefiniert aus und geben Sie im Textfeld den Typ: (1 ODER 2) UND 3 ein. Benennen Sie die Regel (C oder D) und Duplex, und stellen Sie den Wert für Reihenfolge der Ausführung auf 2.

    Dieser Anschluss sendet den Job an einen Schritt AssignJobValues, der das Merkmal Angeforderter Drucker auf einen Duplexdrucker mit Standardqualität setzt.

  • Definieren Sie am dritten Anschluss folgende Bedingung: Duplex = Nein

    Benennen Sie die Regel Simplex und setzen Sie den Wert des Merkmals Reihenfolge der Ausführung auf 3.

    Dieser Anschluss sendet den Job an einen Schritt AssignJobValues, der das Merkmal Angeforderter Drucker auf den Drucker für einseitige Druckjobs setzt.