Installieren von Computern mit manueller Funktionsübernahmeumgebung

Durch das Installieren von Computern mit manueller Funktionsübernahmeumgebung können Sie eine Sicherungskopie des Produktionsservers erstellen. Ist der Produktionsserver nicht mehr verfügbar, wechselt die Verarbeitung zu einem Funktionsübernahmeserver, bis der Produktionsserver wieder verfügbar ist.
Hinweis: Die Konfiguration einer manuellen Failover-Umgebung ist nur möglich, wenn RICOH ProcessDirector mit einer DB2-Datenbank installiert ist.

Die Installation einer manuellen Funktionsübernahmeumgebung ist eine komplexe Prozedur. Bevor Sie den Konfigurationsprozess beginnen, sollten Sie sich an Ihren Systemadministrator wenden. Die manuelle Funktionsübernahme wird hauptsächlich in Unternehmensumgebungen verwendet und ist unter Umständen nicht für Ihre Einstellung geeignet.

Bei diesem Verfahren wird vorausgesetzt, dass Sie NFS für die Freigabe von Dateien verwenden. Basierend auf Ihren Systemanforderungen und Ihrem Workflow benötigen Sie unter Umständen ein anderes Setup, z. B. SAN oder NAS. Bestimmen Sie Ihre Systemanforderungen und verwenden Sie die besten Technologien für Ihre Unternehmen. Verwenden Sie die folgenden Schritte als Anleitung, um Ihr System einzurichten.

Öffnen Sie vor dem Start dieses Verfahrens die erforderlichen Ports in Ihrer Firewall, um die Kommunikation zwischen Ihrem Dateiserver, Ihrem Produktionsserver und Ihrem Funktionsübernahmeserver zuzulassen. Stellen Sie des Weiteren sicher, dass Sie diese Verfahren nach Bedarf abgeschlossen haben:

Egal, ob Sie über eine DVD oder ein ISO-Image installieren, sollten Sie sicherstellen, dass Sie von dem Produktionsserver, dem Funktionsübernahmeserver und dem Dateiserver auf das Installationsmedium zugreifen können.

Installieren einer Umgebung mit manueller Funktionsübernahme:

  1. Bestimmen Sie die GID für jede dieser Systemgruppen. Weitere Informationen zu Systemgruppen finden Sie unter Systemgruppen und -benutzer erstellen. Sie müssen in den Produktions- und den Funktionsübernahmesystemen die gleichen Systemgruppennamen und GID-Werte verwenden. Die Standardwerte werden unten aufgeführt. Wenn Sie andere Werte wählen, notieren Sie sie hier, um später darauf zugreifen zu können.
    Gruppenname Standard-GID
    aiwdbgrp 1000
    aiwdbfgp 1001
    printq 1002
    aiwgrp1 32458
  2. Bestimmen Sie die UID-Werte für jeden dieser Benutzernamen. Sie müssen die gleichen Systembenutzernamen und UID-Werte in den Produktions- und den Funktionsübernahmesystemen verwenden. Weitere Informationen zu Systembenutzern finden Sie unter Systemgruppen und -benutzer erstellen. Die Werte werden unten aufgeführt.
    Benutzername Standard-UID Gruppenzugehörigkeit
    aiwinst 1000 aiwdbgrp
    aiwdbfid 1001 aiwdbfgp
    aiw1 32457 aiwgrp1,printq,aiwdbgrp
  3. Bestimmen Sie die Hostnamen für jeden dieser Server.
    Server Beschreibung
    Produktionsserver Das System, auf dem der primäre Server installiert ist und das System, auf dem RICOH ProcessDirector während des normalen Betriebs ausgeführt wird.
    Funktionsübernahmeserver Das System, auf dem RICOH ProcessDirector als Sicherung ausgeführt und genutzt wird, wenn der normale Server nicht verfügbar ist.
    Dateiserver Das von einem Netzwerkadministrator eingerichtete System, auf dem Dateien wie der installierte Code, Konfigurationsdateien, Datendateien und die Datenbank gehostet werden. Kann ein SAN oder NAS sein.
    Hinweis: Ein DNS kann eingerichtet werden, um einen einzelnen Hostname-Alias für die Weiterleitung an den Produktions- oder den Funktionsübernahmeserver zu verwenden, abhängig vom aktiven System. Über diese Konfiguration können Benutzer auf das System über eine einzelne URL zugreifen.
  4. Melden Sie sich am Dateiserver als Administrator an.
  5. Öffnen Sie eine Befehlszeile, navigieren Sie zu dem Verzeichnis, in dem sich das Installationsmedium befindet und suchen Sie scripts/failover-create-shares.sh.
    Bei benutzerdefinierten Freigabepfaden oder bei Verwendung einer anderen Technologie als NFS kopieren Sie failover-create-shares.sh nach /tmp. Bearbeiten Sie das Script, um Ihrer Systemkonfiguration zu entsprechen.
  6. Geben Sie für die Ausführung des Scripts failover-create-shares.sh ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
  7. Überprüfen Sie, dass das Script diese Verzeichnisse auf dem Dateiserver erstellt hat:
    • /aiw/aiwdata
    • /aiw/aiwpath
    • /aiw/varaiw
    • /aiw/homeaiw1
    • /aiw/homeaiwinst
    • /aiw/homeaiwdbfid
    • /aiw/varpsf
  8. Geben Sie im Verzeichnis, in dem sich das Installationsmedium befindet, scripts/failover-update_exports.sh ein, um diese Freigaben zu NFS hinzuzufügen.
  9. Starten Sie NFS neu. Geben Sie showmount -e und cat /etc/exports ein, um die Einstellungen anzuzeigen und zu bestätigen, dass die Einstellungen auf dem Dateiserver korrekt sind.
    Stellen Sie sicher, dass die hinzugefügten Freigaben korrekt sind, und überprüfen Sie die Flags und Berechtigungen für jede Freigabe.
  10. Melden Sie sich als Root-Benutzer beim Produktionsserver an, und binden Sie die freigegebenen Verzeichnisse ein:
    1. Öffnen Sie eine Befehlszeile, und navigieren Sie zu dem Verzeichnis, in dem sich die Installationsmedien befinden. Geben Sie scripts/failover-create-mountpoints.sh ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
    2. Wenn das Verzeichnis /usr/local/bin nicht vorhanden ist, geben Sie mkdir -p /usr/local/bin ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
    3. Kopieren Sie scripts/mountDrives.sh von den Installationsmedien nach /usr/local/bin.
    4. Bearbeiten Sie mountDrives.sh mit einem Texteditor. Stellen Sie sicher, dass Sie den Dateiserverwert in den Namen des Dateiservers ändern.
    5. Wenn Sie NFS nicht für die Freigabe und die Bereitstellung der Dateisysteme verwenden, bearbeiten Sie das Script, um die entsprechenden Befehle für die Bereitstellung auszuführen.
    6. Geben Sie für die Ausführbarkeit des Scripts chmod +x /usr/local/bin/mountDrives.sh ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
    7. Geben Sie zur Ausführung des Scripts /usr/local/bin/mountDrives.sh ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
    8. Geben Sie zur Bestätigung, dass die freigegebenen Verzeichnisse eingebunden sind, df ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
  11. Erstellen von Benutzern auf dem Produktionsserver:
    1. Kopieren Sie scripts/failover-user-configuration von den Installationsmedien nach /tmp auf dem Produktionsserver.
    2. Öffnen Sie failover-user-configuration in einem Texteditor. Vergleichen Sie die Werte für Systembenutzer und die Systemgruppen mit den Werten für Systembenutzer und Systemgruppen aus Schritt . Bei Verwendung der Standardwerte brauchen diese Werte nicht geändert zu werden.
    3. Zur Ausführung des Scripts navigieren Sie zu dem Verzeichnis, in dem sich das Installationsmedium befindet, geben Sie scripts/failover-create-users.sh/tmp/failover-user-configuration ein und drücken Sie die Eingabetaste.
    4. Geben Sie für jeden Benutzernamen id Benutzername ein, um zu überprüfen, dass er erstellt wurde.
      Wenn Sie zum Beispiel id aiw1 eingeben, könnte Ihre Ausgabe wie folgt aussehen:

      uid=3133(aiw1) gid=1038(ipserv) groups=10(wheel),1038(ipserv),111(staff1)

  12. Melden Sie sich als Root-Benutzer beim Funktionsübernahmeserver an, und binden Sie die freigegebenen Verzeichnisse ein:
    1. Öffnen Sie eine Befehlszeile, und navigieren Sie zu dem Verzeichnis, in dem sich die Installationsmedien befinden. Geben Sie scripts/failover-create-mountpoints.sh ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
    2. Wenn das Verzeichnis /usr/local/bin nicht vorhanden ist, geben Sie mkdir -p /usr/local/bin ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
    3. Kopieren Sie scripts/mountDrives.sh von den Installationsmedien nach /usr/local/bin.
    4. Bearbeiten Sie mountDrives.sh mit einem Texteditor. Stellen Sie sicher, dass Sie den Dateiserverwert in den Namen des Dateiservers ändern. Wenn Sie NFS nicht verwenden, aktualisieren Sie das Script, sodass es Ihre Freigabetechnologie verwendet.
    5. Wenn Sie NFS nicht für die Freigabe und die Bereitstellung der Dateisysteme verwenden, bearbeiten Sie das Script, um die entsprechenden Befehle für die Bereitstellung auszuführen.
    6. Geben Sie für die Ausführbarkeit des Scripts chmod +x /usr/local/bin/mountDrives.sh ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
    7. Geben Sie zur Ausführung des Scripts /usr/local/bin/mountDrives.sh ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
    8. Geben Sie zur Bestätigung, dass die freigegebenen Verzeichnisse eingebunden sind, df ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
  13. Erstellen von Benutzern auf dem Funktionsübernahmeserver:
    1. Kopieren Sie scripts/failover-user-configuration vom Installationsmedium nach /tmp auf dem Funktionsübernahmeserver.
    2. Öffnen Sie failover-user-configuration in einem Texteditor. Vergleichen Sie die Werte für Systembenutzer und die Systemgruppen mit den Werten für Systembenutzer und Systemgruppen aus Schritt . Bei Verwendung der Standardwerte brauchen diese Werte nicht geändert zu werden.
    3. Zur Ausführung des Scripts navigieren Sie zu dem Verzeichnis, in dem sich das Installationsmedium befindet, geben Sie scripts/failover-create-users.sh/tmp/failover-user-configuration ein und drücken Sie dann die Eingabetaste.
    4. Geben Sie für jeden Benutzernamen id Benutzername ein, um zu überprüfen, dass er erstellt wurde.
      Wenn Sie zum Beispiel id aiw1 eingeben, könnte Ihre Ausgabe wie folgt aussehen:

      uid=3133(aiw1) gid=1038(ipserv) groups=10(wheel),1038(ipserv),111(staff1)

  14. Installieren Sie RICOH ProcessDirector auf den Produktionsserver. Siehe Basisprodukt installieren.
    Wenn Sie aufgefordert werden, Systembenutzer und Systemgruppen einzugeben, verwenden Sie die gleichen Werte wie in den Scripts, und wählen Sie den Systembenutzer (aiw1 ist der Standard) aus.
  15. Fahren Sie mit dem Abschnitt Erste Anmeldung fort. Führen Sie nicht das Verfahren Installation überprüfen durch. Kehren Sie zu diesem Abschnitt zurück, um die manuelle Installation der Funktionsübernahmeumgebung abzuschließen.
  16. Fahren Sie RICOH ProcessDirector auf dem Produktionsserver vollständig herunter:
    1. Melden Sie sich als Systembenutzer (aiw1 ist der Standard) am Produktionsserver an:
    2. Öffnen Sie eine Befehlszeile, und geben Sie Folgendes ein: stopaiw
    3. Geben Sie den Befehl su - root ein, und drücken Sie die Eingabetaste. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, geben Sie das Kennwort für den Root-Benutzer ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
    4. Geben Sie /opt/infoprint/ippd/db/bin/db2fmcu -d ein.
    5. Geben Sie ps -ef | grep db2 ein, um alle db2-Prozesse anzuzeigen, die noch ausgeführt werden. Geben Sie zum Beenden jedes db2-Prozesses Folgendes ein:
      kill, jeweils gefolgt von der in den Ergebnissen des Befehls grep aufgeführten Prozess-ID. Zum Beispiel können Ihre Ergebnisse so aussehen:
      dasusr1  14729     1  0 Aug24 ?   00:00:01 /home/dasusr1/das/
                                                  adm/db2dasrrm
      root     18266     1  0 Aug24 ?   00:15:08 /opt/infoprint/ippd/db/
                                                  bin/db2fmcd
      dasusr1  18342     1  0 Aug24 ?   00:00:23 /opt/infoprint/ippd/db/das/
                                                  bin/db2fmd -i dasusr1 -m /
                                                  opt/infoprint/ippd/db/das/
                                                  lib/libdb2dasgcf.so.1
      root     21049     1  0 Sep01 ?   00:00:00 db2wdog 0 [aiwinst] 
      aiwinst  21051 21049  0 Sep01 ?   01:13:01 db2sysc 0  
      root     21059 21049  0 Sep01 ?   00:00:00 db2ckpwd 0 
      aiwinst  21061 21049  0 Sep01 ?   00:00:00 db2vend (PD Vendor 
                                                 Process - 1) 0    

      In diesen Ergebnissen werden die Prozess-IDs in der zweiten Spalte aufgeführt. Geben Sie zum Beenden des ersten Prozesses in der Liste kill 14729 ein, und drücken Sie die Eingabetaste.

    6. Geben Sie ps -ef | grep psfapid ein, um alle psfapid-Prozesse anzuzeigen. Geben Sie zum Beenden jedes psfapid-Prozesses Folgendes ein:
      kill, jeweils gefolgt von der in den Ergebnissen des Befehls grep aufgeführten Prozess-ID.
    7. Geben Sie ps -ef | grep aiw1 ein, um alle aiw1-Prozesse anzuzeigen. Geben Sie zum Beenden jedes aiw1-Prozesses Folgendes ein:
      kill, jeweils gefolgt von der in den Ergebnissen des Befehls grep aufgeführten Prozess-ID.
  17. Auf dem Funktionsübernahmeserver:
    1. Melden Sie sich als Stammbenutzer an.
    2. Öffnen Sie eine Befehlszeile, und navigieren Sie zu dem Verzeichnis, in dem sich die Installationsmedien befinden. Geben Sie scripts/failover-setup-rpd-node.sh ein, und drücken Sie die Eingabetaste, um das Skript auszuführen.
      Das Script fügt Eingaben zu /etc/services hinzu, installiert bei Bedarf PSF und aktualisiert die rpm -Datenbank auf dem Funktionsübernahmeserver.
    3. Geben Sie /opt/infoprint/ippd/bin/changeHostname.plProduktionsserver_Hostname ein, wobei Produktionsserver_Hostname der Name des Produktionsservers ist.
    4. Melden Sie sich wieder am Produkt an, um die Installation auf dem Funktionsübernahmeserver zu überprüfen. Verwenden Sie jetzt den Hostnamen des Funktionsübernahmeservers im Webbrowser: http://failover hostname:15080/pd Wenn Sie sich anmelden können, war die Installation erfolgreich.
  18. Verschieben Sie die Verarbeitung zurück zum Produktionsserver:
    1. Melden Sie sich als Systembenutzer (aiw1 ist der Standard) am Funktionsübernahmeserver an:
    2. Öffnen Sie eine Befehlszeile, und geben Sie Folgendes ein: stopaiw
    3. Melden Sie sich beim Produktionsserver als Root-Benutzer an.
    4. Geben Sie auf dem Produktionsserver /opt/infoprint/ippd/bin/changeHostname.plFunktionsübernahmeserver_Hostname ein, wobei Funktionsübernahmeserver_Hostname der Name des Funktionsübernahmeservers ist. Der Funktionsübernahmeserver ist derzeit der primäre Server.
  19. Installieren Sie die Lizenzschlüssel für die Produktions- und Funktionsübernahmeserver. Sie müssen zwei Lizenzschlüssel erwerben, für jeden Server einen.
    1. Installieren Sie auf dem Produktionsserver den Lizenzschlüssel für den Produktionsserver. Siehe Lizenzschlüssel herunterladen und installieren.
    2. Öffnen Sie eine Befehlszeile, melden Sie sich als Systembenutzer an (aiw1 ist der Standardwert) an, und geben Sie stopaiw ein.
    3. Schalten Sie die Verarbeitung zum Funktionsübernahmeserver um. Öffnen Sie auf dem Funktionsübernahmeserver eine Eingabeaufforderung als root-Benutzer und geben Sie /opt/infoprint/ippd/bin/changeHostname.plProduktionsserver_Hostname ein, wobei Produktionsserver_Hostnameder Name des Produktionsservers ist.
    4. Installieren Sie auf dem Funktionsübernahmeserver den Lizenzschlüssel für den Funktionsübernahmeserver. Siehe Lizenzschlüssel herunterladen und installieren.
      Wenn Sie die RICOH ProcessDirector-Benutzeroberfläche auf dem Funktionsübernahmeserver öffnen, wird unter Umständen die Meldung Lizenzschlüsselverletzung erkannt angezeigt. Wenden Sie sich an den Software Support. Diese Meldung wird nicht angezeigt, nachdem der Lizenzschlüssel installiert wurde.
    5. Öffnen Sie eine Befehlszeile, melden Sie sich als Systembenutzer an (aiw1 ist der Standardwert) an, und geben Sie stopaiw ein.
    6. Verschieben Sie die Verarbeitung zum Produktionsserver: Öffnen Sie auf dem Produktionsserver eine Eingabeaufforderung als root-Benutzer und geben Sie /opt/infoprint/ippd/bin/changeHostname.plFunktionsübernahmeserver_Hostname ein, wobei Funktionsübernahmeserver_Hostnameder Name des Funktionsübernahmeservers ist.