Eingabeeinheiten des Typs "LPD"

Falls Ihre Anwendung Jobs mit dem LPR-Client oder einen anderen Befehl, der das LPD-Protokoll verwendet, übergibt, müssen die Jobs an eine Eingabeeinheit des Typs "LPD" gesendet werden. Verwenden Sie den Namen der Eingabeeinheit mit dem Namen des Zieldruckers in der Befehlszeile.
Hinweis: Da einige lpr-Befehle Druckernamen kürzen, wird empfohlen, dass die Namen der Eingabeeinheiten des Typs "LPD" auf 8 Zeichen begrenzt werden.

Im Allgemeinen bietet das LPD-Protokoll mehr eingeschränkte Funktionen als andere Jobübergabemethoden. Allerdings haben einige LPR-Clients mehr Optionen als andere; stellen Sie sicher, dass Sie die Funktionen des LPR-Client kennen, bevor Sie mit der Konfiguration der Eingabeeinheiten beginnen.

Eingabeeinheit des Typs "LPD" - Verarbeiten zeigt den LP-Daemon und eine Eingabeeinheit des Typs "LPD" bei der Verarbeitung von Druckaufträgen. Eingabedateien werden mit dem LPD-Protokoll übergeben. Der LP-Daemon empfängt die Dateien und erstellt eine Überschreibungsdatei, eine Listendatei und eine Auslöserdatei. Der Dämon sendet alle Dateien an die Eingabeeinheit des Typs "LPD", die daraufhin die Dateien an den Übergabeschritt übermittelt.

Eingabeeinheit des Typs "LPD" - Verarbeiten

Dieses Bild zeigt den LP-Daemon und eine Eingabeeinheit des Typs "LPD" bei der Verarbeitung von Druckaufträgen. Eingabedateien werden mit dem LPD-Protokoll übergeben. Der LP-Daemon empfängt die Dateien und erstellt eine Überschreibungsdatei, eine Listendatei und eine Auslöserdatei. Er sendet alle Dateien an die Eingabeeinheit des Typs "LPD", die daraufhin die Dateien an den Übergabeschritt übermittelt und dann an den ersten Schritt des Workflows.
Hinweis: Auf primären und sekundären Linux-Servern installiert und verwendet RICOH ProcessDirector seinen eigenen LPD.

Deshalb müssen Sie alle anderen LPDs, die installiert sind, herunterfahren; nur der RICOH ProcessDirector LPD darf als einziger ausgeführt werden. Der RICOH ProcessDirector LPD verwendet Port 515, sodass er Aufträge empfangen kann. Kein anderer Prozess kann diesen Port verwenden.

Berechtigungen

Sie können die Systeme, die über die Berechtigung zum Übergeben von Jobs an Eingabeeinheiten des Typs "LPD" nach Hostnamen oder IP-Adresse beschränken. Wenn Ihr RICOH ProcessDirector-System mit primären oder sekundären Linux-Servern ausgestattet ist, können Sie die Liste durch Anmeldung an RICOH ProcessDirector als berechtigter Benutzer festlegen und das Systemmerkmal Hosts dürfen die LPD-Jobs übergeben aktualisieren.

LPD-Optionen

Im Allgemeinen haben LPR-Clients eine begrenzte Anzahl von Parametern, die Sie angeben können. Wenn jedoch die Clients, die Sie verwenden, die Option -o akzeptieren, können Sie Werte übermitteln, die RICOH ProcessDirector-Merkmalen zugeordnet werden können.

Eingabeeinheiten des Typs "LPD" auf Linux lesen die Hinweise, die mit der Option -o übermittelt werden und kopieren sie direkt in eine Überschreibungsdatei. Zu einem späteren Zeitpunkt im Workflow interpretiert ein Schritt die Überschreibungsdatei basierend auf den Zuweisungen in einer Steuerdatei. RICOH ProcessDirector Bietet eine Muster-Steuerdatei receive_lpd_overrides.cfg, in /aiw/aiw1/samples/rules/ (Linux) oder C:\aiw\aiw1\samples\rules\ (Windows). Sie können die Datei kopieren und aktualisieren, um ggf. Werte anders zuzuweisen. Um diese Datei zu verändern, kopieren Sie die Datei auf /aiw/aiw1/control_files/rules/ (Linux) oder C:\aiw\aiw1\control_files\rules\ (Windows) und nehmen Ihre Änderungen in diesem Verzeichnis vor.

    Hinweis:
  • Updates können Dateien im Verzeichnis /aiw/aiw1/samples/ (Linux) oder C:\aiw\aiw1\samples\ (Windows) überschreiben, aber sie überschreiben keine Dateien im Verzeichnis /aiw/aiw1/control_files (Linux) oder C:\aiw\aiw1\control_files (Windows). Es wird empfohlen, Musterdateien in das Verzeichnis /aiw/aiw1/control_files (Linux) oder C:\aiw\aiw1\control_files (Windows) zu kopieren und alle Änderungen in der kopierten Datei vorzunehmen.

Wenn Sie beispielsweise einen Job an eine Eingabeeinheit des Typs "LPD" auf einem Linux-Server übermitteln müssen, verwenden Sie folgenden Befehl:

lpr -S morris -P LPDPDF -O outbin=3 /aiw/aiw1/testfiles/Demo.pdf
Die Eingabeeinheit des Typs "LPD" erstellt eine Überschreibungsdatei, die folgendermaßen aussieht, mit einigen der erforderlichen Werte, die in der Befehlszeile ausgefüllt wurden und andere, die mit Standardwerten ausgefüllt wurden:
orighost=prtroom2.ricoh.com 
origuser=root 
bannername=/aiw/aiw1/testfiles/Demo.pdf 
bannerclass=9.17.160.63 
printbanner=Yes 
origname=/aiw/aiw1/testfiles/Demo.pdf 
outbin=3
Wenn der Job an eine Eingabeeinheit übergeben wird, die die Standardsteuerdatei verwendet (receive_lpd_pdf_jobtype.cfg), werden die Werte diesen Merkmalen zugeordnet:
  • Job.Info.NodeID=prtroom2.ricoh.com
  • Job.Host.UserID=root
  • Job.Name=/aiw/aiw1/testfiles/Demo.pdf
  • Job.OutputBin=3
Die Werte für bannerclass und printbanner bleiben nicht zugeordnet, da sie nicht in der Standardsteuerdatei erscheinen.

Verarbeitungsablauf

Eingabeeinheiten des Typs "LPD" haben immer diese Einstellungen; Sie können sie nicht ändern:

  • Stapelmethode: Liste
  • Abschlussmethode: Auslöser
  • Datenmuster: .*\.prt$

    Der lp daemon fügt das Suffix .prt allen Druckdateien hinzu, die er erhält. Daher passt dieses Muster immer. Die Namen der Druckdateien müssen diese Zeichen nicht enthalten.

  • Listenmuster: .*list\.lst$
  • Überschreibungsmuster: .*other\.oth$
  • Auslösermuster: .*\.trg$

Wird ein Job einer Eingabeeinheit des Typs "LPD" übergeben, empfängt der LPD die Druckdatei und andere Optionen (Flags), die in der Befehlszeile festgelegt wurden. Die LPD erstellt eine Überschreibungsdatei für den Job und schreibt die Optionen in einem Format hinein, das von einem späteren Schritt interpretiert werden kann. Wenn der lpr-Befehl die Option -o unterstützt für zusätzliche Jobmerkmale, werden diese Merkmale auch in die Überschreibungsdatei geschrieben. Die Datei wird mit der Erweiterung .oth gespeichert.

Die LPD erstellt auch eine Listendatei für den Job. Die Listendatei enthält die Namen der Druckdatei (oder von Druckdateien, wenn mehrere Dateien übergeben werden) und der Überschreibungsdatei und hat die Erweiterung .lst. Die Namen der Druckdateien werden der Listendatei in der Reihenfolge hinzugefügt, in der sie empfangen werden. Obwohl einige lpr-Clients Dateien in der Reihenfolge senden, in der sie in der Befehlszeile aufgelistet sind, tun dies nicht alle. Dateien können unter Umständen in einer zufälligen Reihenfolge ankommen.

Wenn der LPD aufhört, die Überschreibungs- und Listendaten zu erstellen, erstellt er eine Auslöserdatei. Eine Auslöserdatei enthält keine Daten; ihre Präsenz zeigt der Eingabeeinheit, dass die Eingabedatei verarbeitet werden kann. Wenn die Abschlussmethode einer Eingabeeinheit auf Auslöser gesetzt ist, wartet die Eingabeeinheit bis sie eine Datei erkennt, die zu einem der Auslösermuster auf dem Gerät passt.

Hat die Eingabeeinheit die Auslöserdatei gefunden, übergibt sie den Job an den ersten Schritt des Workflows für die Verarbeitung. Dieser Schritt sollte auf der Schrittvorlage SetJobPropsFromTextFile basieren. Der Schritt benutzt die Steuerdatei, die die Eingabeeinheit im Merkmal der Syntaxanalyseregeln für untergeordneten Workflow als spezifiziert spezifiziert, um die Überschreibungsdatei zu interpretieren und Werte Jobmerkmalen zuzuweisen. Die Standard-Steuerdatei ist receive_lpd_jobtype.cfg oder receive_lpd_pdf_jobtype.cfg.